Was

Nachfolgend eine Übersicht spezifischer Beratungsformate, die ergänzend und überschneidend zu verstehen sind:

Psychosoziale Beratung (Counseling)

Beratung für Einzelpersonen und Paare in Fragen der Lebens- und Beziehungsgestaltung. Im Mittelpunkt stehen Themen, denen wir infolge unserer Lebensrealität gegenüber stehen und die wir zu gestalten und zu verantworten haben: Klärung von Lebenszielen, Förderung und Bewahrung von Gesundheit und Zufriedenheit, Bewältigung von Krisen und Orientierung in Übergangssituationen. Zusätzlich wirken die Vermittlung hilfreicher Konzepte und die gezielte Information über Zusammenhänge zwischen psychischem Erleben, sozialen Konflikten und somatischen Erkrankungen präventiv und stabilisierend. 

Seelsorge (Spiritual care)

Begegnung und Begleitung auf Grundlage und im Horizont des Glaubens. Persönliche Lebensführung, Sinnfindung, Zweifel und andere Glaubens- und Lebensthemen sind ebenso Gegenstand seelsorgerlicher Gespräche wie die Verarbeitung von Krisen, Krankheit, Verlust, Trauer und Schuld. Dem Leidenden beistehen, gegenwärtig sein, Schweigen, Trost, Versöhnung, Gebet und Segen finden in der Seelsorge Raum. Während andere Formate weltanschaulich neutral sind, tritt christliche Seelsorge neben der begleitenden und beratenden Dimension auch mit der Botschaft des Evangeliums an den Menschen heran.

Coaching

Erarbeitung einer meist berufsbezogenen Thematik, beispielsweise in den Bereichen Kommunikation, Konfliktregulation, Karriere, Führungskunst und Lebensbalance. Es geht um Situations- und Selbstreflexion zur Förderung persönlicher (Selbst)Steuerungsfähigkeiten sowie gezieltes Training von Kompetenzen. Die Dimensionen Erleben, Verhalten, Haltung und Kontext finden Berücksichtigung. Bei alledem steht der ganze Mensch in und hinter seinen Rollen im Vordergrund.

Supervision

Dialogische Reflexion und Entwicklung personaler und fachlicher Kompetenzen sowie systemischer Strukturen und Prozesse. Rollenklärung, Kooperation, soziale ‚Instandhaltung‘, Verarbeitung berufsbedingter Belastungen sowie Qualitätssicherung psychosozialer Arbeit sind häufige Anliegen von Einzel-, Team-, Gruppen- und Fallsupervision. Das individuelle und kollektive Erleben und Verhalten in der Profession kommt ebenso in den Blick, wie die Haltungen, Werte, Ziele sowie Deutungs- und Handlungsmuster.

Inhaltliche Schwerpunkte:

Persönlichkeit

Offener Dialog und bewährte psychologische Verfahren ermöglichen verlässliche Erkenntnisse zur Selbst- und Fremdwahrnehmung und öffnen Wege zur Entwicklung. Das bedeutet, sich selbst und andere in den je eigenen Denk-, Gefühls-, Bedürfnis- und Handlungsmustern tiefer kennen und verstehen zu lernen. Häufige Anlässe sind Berufswahl, Neuorientierung, Teamprozesse oder Paarberatung.

Kommunikation

Begegnungskompetenz und Dialogfähigkeit, sich selbst und anderen auf Augenhöhe begegnen, handfeste Werkzeuge guter Kommunikation kennen und einsetzen lernen. Dabei ist Kommunikation mehr Sein als Methode, die Haltung kommt vor dem Verhalten!

Lebenskunst

Eine bewusste Gestaltung der zentralen Lebensbereiche Partnerschaft & Familie, Beruf, Freundschaften, Individualität, Gesundheit und Spiritualität ist Grundlage für gelingendes Leben. Sind Bereiche dauerhaft einseitig unter- oder überbetont, wird Leben instabil. In alledem ist nicht wohl temperiertes Mittelmaß das Ziel, sondern ein sicheres Gespür für die Ressourcen und Grenzen der eigenen Existenz und eine dynamische Balance zwischen Hingabe und Gelassenheit.

Sinnfindung

»Hat man sein Warum des Lebens, so verträgt man sich fast mit jedem Wie« (Nietzsche). Sinn gibt nachhaltig Orientierung, weckt Leidenschaft und stärkt Resilienz. Deshalb "macht es Sinn" auf das Warum des eigenen Lebens eine tragfähige Antwort zu finden. Auch im beruflichen Kontext ist diese Frage wesentlich. Die Frage nach dem Warum (Sinn) sollte dem Wohin (Ziele), Was (Inhalte) und Wie (Methoden) vorausgehen.

konflikte

Konflikte können Kreativität und Wachstum provozieren aber auch Entwicklung lähmen und verhindern. Durch die Fähigkeit Konflikte zu regulieren lassen sich Reibungsverluste verringern, Streit überwinden und neue Synergien schaffen. Eine unabhängige Moderation wirkt deeskalierend und kann einen Rahmen zur Klärung der Differenzen eröffnen.

FÜHRUNGSKUNST

Die Lebens- und Arbeitswelt verändert sich rasant und mit ihr die Anforderungen an Strukturen, Prozesse und Menschen. Was bedeutet individuelle Führung, die wirksam und Ausdruck des eigenen Wesens ist? Gute Führung führt 1. sich selbst und 2. andere zur Selbstführung.

SYSTEM & INDIVIDUUM

In Krisen und Veränderungsprozessen schauen wir häufig (zu) schnell auf das Individuum. Die Einzelnen sollen sich ändern. Was unbemerkt und unverändert bleibt, sind die systemischen Faktoren. Die individuelle Perspektive fragt: Wer bist du, dass du so handelst? Die systemische Perspektive fragt: Machen es die Rahmenbedingungen wahrscheinlicher, dass die Einzelnen sich konstruktiv entwickeln und verhalten? Wird nicht nur gefordert, sondern auch ermöglicht? Welche expliziten und impliziten Botschaften gehen von den Strukturen aus?

Prävention

Leidensdruck setzt Kräfte und Motivation frei, doch vorbeugen ist besser, als heilen. Was für die körperliche Dimension des Menschen schon länger im Bewusstsein ist (Ernährung, Sport etc.) betrifft auch den inneren Menschen. Seelische Entwicklung und Widerstandskraft lässt sich aktiv gestalten und fördern. Insofern ist Beratung gerade dann sinnvoll, wenn es (noch) nicht wehtut.