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Hier finden Sie von Zeit zu Zeit kurze Impulse.

 

 

Coaching oder Supervision?

 

Immer wieder taucht die Frage nach den Unterschieden und Gemeinsamkeiten von Coaching und Supervision auf. Als generalistisch veranlagter Mensch neige ich dazu, die Grenzen nicht zu scharf zu ziehen. Nachfolgend finden Sie mein aktuelles Verständnis in Form von 10 Thesen. Wie sich dieses Feld entwickelt, verfolge ich mit großem Interesse.

  1. Grundlegende Wirkfaktoren wie die Beziehungsqualität, motivationale Klärung, Ressourcenaktivierung, Problemaktualisierung, Prozess- und Methodenkompetenz, Problembewältigung und Förderung der Selbststeuerungskompetenz sind in beiden Formaten von wesentlicher Bedeutung. [vgl. Grawe, Klaus, et al. 1994]

  2. Beide Formate begleiten und stimulieren personale (Person + Haltung), professionelle (Rollen + Handlung) und systemische (Organisation + Strukturen) Reflexions- und Veränderungsprozesse.

  3. Coaching ist stärker lösungs-, ergebnis- und handlungsfokussiert. Supervision reflektiert und interveniert aus der Meta-Perspektive eher prozess- und haltungsorientiert. Beide nehmen sich Zeit, genau hinzuschauen, denn „gut Ding will Weile haben.“

  4. Beide brauchen eine reflektierte Ethik, ein ganzheitliches Menschenbild, kontinuierliche Selbst- und Fremdwahrnehmung und fundierte Kenntnisse der Bezugswissenschaften (Psychologie, Soziologie, Pädagogik, Philosophie…).

  5. Beide (er)kennen und respektieren die Grenzen persönlicher und fachlicher Kompetenzen - insbesondere zur Psychotherapie (Heilkunde).

  6. Coaching-Kontrakte sind tendenziell kürzer, supervisorische Arbeitsbündnisse meist mittel- und längerfristig angelegt. Eine saubere Auftragsklärung ist in beiden Format notwendig.

  7. Gemeinsam ist beiden Formaten eine überwiegend berufsbezogene Ausrichtung. Coaching ist dabei eher im Businesskontext, Supervision in der psychosozialen Arbeit beheimatet. Beide Felder können von beiden Formaten profitieren. Der private Mensch in und hinter seinen Rollen findet in beiden Formaten Berücksichtigung.

  8. Eine hochwertige, umfangreiche und zertifizierte Ausbildung inklusive gründlicher Selbstreflexion und -erfahrung ist qualitätssichernde Voraussetzung. Einschlägige Berufsverbände wie die EASC (Europa) und DGSv (Deutschland) setzen Standards und geben Orientierung.

  9. Beide Formate teilen verschiedene Settings wie Einzel- und Teamprozesse - die Arbeit mit Gruppen ist eher in der Supervision beheimatet.

  10. Beide Formate benötigen Erschließungskompetenz, um sich in den jeweiligen Beratungsfeldern orientieren und substanziell einbringen zu können.

Lassen Sie es mich gerne wissen, wenn Fragen entstehen oder Klärungsbedarf besteht, welches Beratungsformat Ihrem Anliegen entspricht. Eine Gesamtübersicht meiner Angebote und Schwerpunkte finden Sie hier.

 
Karsten Kranzmann