Gelten oder wirken?
Die Tage begegnete mir folgendes kurze Zitat von Goethe: “Was gelten soll, muss wirken und muss dienen”. Es hat in mir eine kleine Reflexion ausgelöst…
Wirkungsdrang
Es gibt Menschen, die stehen morgens auf und wollen wirken. Sie wollen unternehmen, gestalten, bewegen, schaffen, verändern und ermöglichen…Geltungsdrang
Es gibt Menschen, die stehen morgens auf und wollen gelten. Sie wollen gefallen, mächtig sein, gesehen und anerkannt werden…
Geltung soll Goethe zufolge also nicht die Motivation begründen und bestimmen, sondern ist (nicht notwendigerweise) unbeabsichtigte Folge von Wirksamkeit. Natürlich kann, semantisch gesehen, Geltung auch eine ‘Wirkung’ sein - sie soll jedoch nicht zum eigentlichen Antrieb werden.
Wer will ich (gewesen) sein? Wo wirke ich, ohne Geltung zu erlangen? Finde ich Zufriedenheit in der Wirksamkeit an sich? Wie geht es mir, wenn die Wirkung (noch) nicht offen-sichtlich wird? Wie gehe ich damit um, wenn meine Wirksamkeit zur Geltung kommt?